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Gemeinsame Standards bei der Aufstiegsfortbildung des Verwaltungspersonals
- Neuer Rahmenplan für Verwaltungsfachwirte in Brandenburg

Königs Wusterhausen. Die drei mit der Aus- und Fortbildung des Verwaltungspersonals in Brandenburg beauftragten Bildungsinstitute haben einen gemeinsamen Rahmenplan für die Aufstiegsfortbildung zum Verwaltungsfachwirt entwickelt. Am Mittwoch (16.) stellten Andreas Donderski von der Landesakademie für öffentliche Verwaltung Brandenburg, Thomas Miltkau von der Brandenburgischen Kommunalakademie und Lars Gölz vom Niederlausitzer Studieninsititut für kommunale Verwaltung den Rahmenplan vor.

Der Rahmenplan, dem im November der Berufsbildungsausschuss des Landes Brandenburg seine Zustimmung gab und der am 27. Dezember 2018 im Amtsblatt des Landes Brandenburg veröffentlicht wurde, setzt nicht nur gemeinsame Standards in Brandenburg. Er orientiert sich dabei auch an den Kriterien, die im „Kompetenz-Rahmenplan für Aufstiegslehrgänge in der öffentlichen Verwaltung – Verwaltungsfachwirte und Verwaltungslehrgänge II“ des Bundesverband der Verwaltungsschulen und Studieninstitute festgelegt sind. Der bundesweite Rahmenplan war auf der 55. Bundestagung, die vom 6. bis 8. November 2017 in Bremen stattfand, verabschiedet worden.

Wie Andreas Donderski erklärte, stelle der Verwaltungsfachwirt eine sogenannte Aufstiegsfortbildung dar, mit der sich ausgebildete Verwaltungsfachangestellte für höherwertige Tätigkeiten und Führungsaufgaben qualifizieren können. „In der Vergangenheit gab es jedoch gewisse bundesweite Variationen hinsichtlich des Stoffumfangs und der Gewichtung der Lehrinhalte, sodass man sich seitens des Bundesverbandes der Verwaltungsschulen und Studieninstitute verständigt hatte, einheitliche Standards für Aufstiegslehrgänge der öffentlichen Verwaltung festzulegen“, so Donderski weiter. Auch in Brandenburg hätten sich die Lehrpläne unterschieden, sodass auch hier eine Vereinheitlichung geboten gewesen sei.

„Die Lehrinhalte des Brandenburgischen Rahmenplans wurden in enger Abstimmung mit unseren Fachdozenten festgelegt. Dabei wurden Lehrinhalte aktuellen Erfordernissen angepasst und neu strukturiert“, sagte Thomas Miltkau. „Aber auch neue Lehrthemen wie Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Datenschutz, E-Government oder interkulturelle Kompetenz sind dazu gekommen“, führte Miltkau weiter aus. Da verwundert es nicht, dass im Vergleich zu den bisherigen Stoffplänen die Präsenzstunden um rund 70 Stunden zugenommen haben. Insgesamt sind für die Teilnehmer*innen 970 Unterrichtsstunden zu bewältigen. „Das mag auf den ersten Blick viel vor dem Hintergrund erscheinen, dass der bundesweite Rahmenplan als Mindestumfang für Präsenzunterricht nur 800 Stunden verlangt“, sagte Lars Gölz „Das kommt unseren Teilnehmern aber trotzdem zugute. Präsenzunterricht ist nicht nur die effektivste Unterrichtsform. Die Teilnehmer*innen lernen sich auch gegenseitig besser kennen, bilden private Lerngruppen und haben nach der Fortbildung schließlich den enormen Mehrwert, dass sie eine ganze Reihe neuer beruflicher Kontakte zur anderen Verwaltungen gewinnen.“

Neben den Präsenzstunden weist der Rahmenplan aber trotzdem noch 390 Stunden aus, die die Teilnehmer für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsstoffes aufwenden müssen. Auch ist im Rahmenplan erstmalig festgeschrieben, über welches Vorwissen die Teilnehmer*innen in den jeweiligen Bereichen verfügen müssen.   

Was die Prüfungen anbetrifft, so haben sich die drei Bildungsinstitute auch hier auf gemeinsame Standards geeinigt. So erwartet die Teilnehmer*innen des neuen Verwaltungsfachwirt-Lehrgangs neben fünf schriftlichen Klausuren auch die Erstellung einer Hausarbeit und eine fachpraktische Prüfung bzw. Präsentation.

Weitere Informationen zu den Aufstiegsfortbildungen für Bedienstete der öffentlichen Verwaltung in Brandenburg sind auf den Internetseiten der öffentlichen Bildungsinstitute abrufbar unter:

Bedienstete der Landesverwaltung: www.spavbb.brandenburg.de, Bedienstete der Kommunalverwaltungen Nord- und Westbrandenburg: www.bka-brandenburg.de sowie Bedienstete der Kommunalverwaltungen in Südbrandenburg: www.nlsi.de.

 

Stellten den „Rahmenplan für den Fortbildungslehrgang zum Verwaltungsfachwirt/zur Verwaltungsfachwirtin im Land Brandenburg“ vor: (v.l.) Thomas Miltkau, Akademieleiter der Brandenburgischen Kommunalakademie, Andreas Donderski, Leiter der Landesakademie für öffentliche Verwaltung Brandenburg, und Lars Gölz, Studienleiter des Niederlausitzer Studieninstituts für kommunale Verwaltung.