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Positiver Abschluss trotz Lehrjahren unter Coronabedingungen
Neue Nachwuchskräfte für brandenburgische Kommunalverwaltungen

Beeskow. Am Dienstag (31.) schlossen rund neunzig frisch ausgebildete Verwaltungsfachangestellte und Kaufleute für Büromanagement ihre dreijährige Ausbildungszeit im Rahmen einer feierlichen Zeugnisübergabe im Schützenhaus in Beeskow erfolgreich ab. Was den Jahrgang allerdings von allen anderen deutlich unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie die Hälfte ihrer Ausbildungszeit unter Corona-Bedingungen absolvieren mussten.

Organisiert wurde die Zeugnisübergabe durch das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung, welches als zuständige Stelle für die Abschlussprüfungen der Verwaltungsberufe im Süden Brandenburgs verantwortlich ist. Um den Hygieneregelungen gerecht zu werden, erfolgte die Zeugnisübergabe in zwei Etapppen. Zudem mussten alle Anwesenden ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen, sofern sie nicht über einen Impf- oder Genesenennachweis verfügten.

Beglückwünscht wurden die Teilnehmenden vom Ersten Beigeordneten des Landkreises Oder-Spree, Sascha Gehm, dem Vorsitzenden der Stadverordnetenversammlung der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder), Wolfgang Neumann, und dem Studienleiter des Niederlausitzer Studieninstituts, Lars Gölz. Auch die Schulleiter der beiden an der Ausbildung beteiligten Oberstufenzentren Spree-Neiße und Elbe-Elster, Herr Michael Bagola und Sabine Lundström, waren der Einladung gefolgt und gratulierten den Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss. 

„Über das Ergebnis können wir mehr als zufrieden sein“, freute sich der Erste Beigeordnete Sascha Gehm. „Bis auf eine einzige Person haben alle Auszubildenden ihre Abschlussprüfung bestanden.“ Besonders lobenswert sei dabei, so Gehm weiter, dass dieser Jahrgang mit vielen Einschränkungen zu kämpfen hatte. So musste bereits am 13. März 2020, also ziemlich genau nach der Hälfte der 2018 begonnenen Ausbildungszeit, erstmals jeglicher Präsenzunterricht abgesagt werden. Die Folgezeit sei geprägt gewesen von einem ständigen Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht. 

Auch der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt (Oder), Wolfgang Neumann, zeigte sich hocherfreut darüber, dass fast alle Auszubildenden ihr ersehntes Abschlusszeugnis erhielten. „Trotz unglücklicher Rahmenbedingungen haben Sie es geschafft, sich durch den schwierigen Lernstoff zu kämpfen und die Prüfungen erfolgreich zu absolvieren.“ Wie Neumann weiter anerkennend betonte, habe es einen so genannten „Corona-Bonus“ nicht gegeben. Die Abschlussprüfungen seien vom Niveau her genauso anspruchsvoll gewesen, wie die Jahre zuvor. „Nun haben Sie das Handwerkszeug erlangt, um Ihre berufliche Karriere in einer Kommunalverwaltung starten zu können“, schloss Neumann.

Wie Studienleiter Lars Gölz ausführte, habe man seitens des Niederlausitzer Studieninstituts, welches auch für einen Teil des Unterrichts verantwortlich ist, zur Zeit des ersten Corona-Lockdowns zunächst unterschiedliche Fern-Lehrmethoden ausprobiert. „Wir haben aber sehr schnell festgestellt, dass der effektivste Ersatz für Präsenzunterricht so genannte virtuelle Klassenräume darstellen.“ Hierbei handelt es sich um Software, die Videokonferenzen mit verschiedenen Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel mit einer virtuellen Tafel verbindet. Auch die Prüfungen stellten das Institut vor große Herausforderungen, zumal die Prüflinge nicht in einem Raum schreiben konnten, sondern auf mehrere Räume verteilt werden mussten.

Von den Ergebnissen her können die Absolventen zufrieden sein. Sowohl bei den Verwaltungsfachangestellten als auch bei den Kaufleute für Büromanagement liegt der Gesamtdurchschnitt bei der Note 3. „Eine starke Häufung von Noten im oberen und im unteren Bereich, so wie dies von verschiedenen Bildungsträgern auf Grund des Einsatzes von virtuellem Unterricht prognostiziert worden war, konnte sich bei unseren Auszubildenden nicht bestätigen“, erklärte Gölz. „Wir haben festgestellt, dass die Azubis recht gut mit dem Unterricht im virtuellen Klassenraum klarkamen.“ 

Info zum NLSI: Das NLSI ist ein kommunaler Zweckverband und wird von den kreisfreien Städten und den Landkreisen im Südosten von Brandenburg getragen. Es ist für die Aus- und Fortbildung des Verwaltungspersonals auf kommunaler Ebene zuständig.