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Verwaltungsausbildung während des Lockdowns
-    Unterricht in virtuellen Klassenräumen

Beeskow/Lübben. In den Unterrichtsräumen des Niederlausitzer Studieninstituts für kommunale Verwaltung (NLSI) herrscht im Augenblick gähnende Leere. Die beiden Bildungsstätten in Beeskow und Lübben, an denen der von den Landkreisen und kreisfreien Städten im Süden Brandenburgs getragene Bildungsträger Verwaltungsbedienstete aus- und fortbildet, findet auf Grund des Corona-Lockdowns derzeit kein Unterricht mehr in Präsenzform statt. Normalerweise geben sich dort Auszubildende der Berufe „Verwaltungsfachangestellter“ sowie „Kaufleute für Büromanagement“ und Fach- und Führungskräfte brandenburgischer Kommunalverwaltungen die Klinke in die Hand. Jetzt trifft man dort höchstens mal den einen oder anderen Dozenten an, der alleine vor einem PC sitzt und scheinbar Selbstgespräche führt.   

Was für einen Außenstehenden wie ein Stillstand des gesamten Geschäftsbetriebs aussehen mag, ist in Wirklichkeit keiner. „Der Lehrbetrieb geht weiter. Nur eben nicht in Präsenzform, sondern online“, sagt Lars Gölz, Studienleiter des NLSI. Und die Selbstgespräche, die der Dozent scheinbar mit seinem PC führt, entpuppen sich beim näheren Hinsehen als Online-Unterricht in einem so genannten virtuellen Klassenraum. Dabei treffen sich Lehrkräfte und Teilnehmende auf einer Online-Plattform, die ihnen erlaubt, über Video- und Tonübertragung sowie Chatfunktion zu kommunizieren. Die Dozierenden haben dabei noch die Möglichkeit, auf eine virtuelle Tafel zu schreiben sowie Präsentationen und Dokumente zu zeigen.

„Bereits im April 2020, also während des ersten Lockdowns, haben wir mit dem Einsatz virtueller Klassenräume begonnen“, führt Gölz aus. „Und wir haben schnell festgestellt, dass diese Art des Unterrichtens auf Distanz die beste von allen Alternativen zum Präsenzunterricht darstellt.“ So habe man, wie Gölz weiter erläutert, anfangs auch andere Modelle erprobt, wie das Verteilen und Kontrollieren von Aufgaben, die Bereitstellung von Lehrfilmen und Unterricht über einen Live-Stream. „Die größte Methodenvielfalt und die beste Interaktion mit den Teilnehmenden ist in virtuellen Klassenräumen möglich“, weiß Gölz. Positiver Nebeneffekt sei der bestmögliche Schutz vor einer Corona-Infektion, da kein persönlicher Kontakt der beteiligten Personen untereinander stattfindet.

„Derzeit planen wir alle Lehrveranstaltungen, die bis Sommer stattfinden sollen, in Online-Veranstaltungen um“, sagt Evelyn Stöwer, die beim NLSI für die Lehrgänge zuständig ist. So wie sich die Pandemie entwickelt habe, rechne man derzeit nicht damit, dass bis zum Sommer Präsenzunterricht ohne Beschränkungen möglich sein wird. „An Arbeit mangelt es jedoch nicht, zumal Dozierende in die Technik eingewiesen, sämtliche Stundenpläne angepasst und Teilnehmende als auch Ausbilder mit den entsprechenden Informationen versorgt werden müssen“, so Stöwer.

Auch im Bereich der ein- oder mehrtägigen Seminarveranstaltungen finden beim NLSI derzeit nur noch Online-Veranstaltungen statt. Der Vorteil für die Bediensteten der brandenburgischen Kommunalverwaltungen liegt auf der Hand: Sie sparen sich den Anfahrtsweg ins Studieninstitut und können sogar vom Home-Office aus an den Veranstaltungen teilnehmen.   

 

Beim Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung werden angehende Verwaltungsfachkräfte derzeit in virtuellen Klassenräumen unterrichtet.
Foto: NLSI.