03366_5208-0      
info@nlsi.de

Fachtagung Kommunale Sicherheitskonzepte in Brandenburg
Hauptverwaltungsbeamte, Dezernenten und Fachbereichsleiter berieten in Rickshausen über Sicherheitsfragen auf kommunaler Ebene

Am vergangenen Freitag (22.) hatte das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI) zu einer Fachtagung zum Thema „Kommunale Sicherheitskonzepte in Brandenburg“ in das Spreewald Parkhotel Van der Valk in Rickshausen eingeladen. Unterstützt wurde das NLSI dabei vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg.
 
Nachdem Landrat Stephan Loge die rund 50 Hauptverwaltungsbeamten, Dezernenten und Fachbereichsleiter begrüßt hatte, stellte zunächst Holger Weiß vom Ministerium des Innern und für Kommunales die Inhalte der „Kommunalen Kriminalprävention (KKP) im Land Brandenburg“ vor. Hierbei handelt es sich um eine Fortschreibung der bereits im Jahre 1992 in Brandenburg initiierten Aktion „Kommunale Kriminalitätsprävention“, bei der der Gedanke zugrunde liegt, die Bekämpfung von Straftaten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen. Aus dem Konzept von 1992 sind unter anderem die so genannten „Sicherheitspartner“ hervorgegangen. Das sind engagierte Einwohner, die unbewaffnet und ohne hoheitliche Befugnisse, in ihrem örtlichen Bereich aktiv zur Verhinderung von Straftaten eingesetzt werden. Wie Weiß erläuterte, seien in dem im Juni 2017 verabschiedeten Eckpunktepapier nun beispielsweise eine Verbesserung der individuellen Ausstattung, eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung sowie regionale und lokale Fortbildungsveranstaltungen für die Sicherheitspartner vorgesehen.

Dass eine gute und umfassende Zusammenarbeit viele Entlastungen für alle Beteiligten mit sich bringt, verdeutlichte Christian Hylla, Leiter der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald. Aus Sicht der Polizei warb Hylla unter anderem für einheitliche Standards bei der Zusammenarbeit mit der Polizei und bei der Ausstattung der jeweils eigenständigen kommunalen Ordnungsämter.

Für die zu rund 98 Prozent von Ehrenamtlichen getragenen Feuerwehren in Brandenburg sprach Heinz Rudolph, der sowohl die Landesschule und technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg leitet als auch das Amt des Landesbranddirektors bekleidet. Rudolph informierte darüber, dass es sich bei etwa drei Vierteln der Feuerwehreinsätze um technische Hilfsleistungen handele und nicht um den eigentlichen Brandschutz. Er zeigte auf, dass eine Entlastung des Ehrenamtes dringend erforderlich sei.

Ein ebenso wichtiges wie auch aktuelles Thema beleuchtete Bianca Luban, Fachbereichsleiterin für den Bereich Familie, Bildung und Ordnung in Königs Wusterhausen. Sie klärte die Anwesenden über sämtliche Fragen rund um Sicherheitskonzepte bei Großveranstaltungen auf. Dabei ging sie nicht nur auf rechtliche Erfordernisse ein. Sie gab auch Tipps, was bei der Beurteilung von Gefahren und der Aufstellung von Notfallplänen zu beachten ist.

Wie man als Gemeinde unter Mobilisierung aller Kräfte erfolgreich Eigentumsdelikten begegnen und zudem das individuelle Sicherheitsgefühl der Bürger merklich anheben kann, erläuterte Janina Meyer-Klepsch, Fachbereichsleiterin für den Bereich Bauverwaltung und öffentliche Ordnung bei der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin, indem sie das Projekt „Sichere Adresse Neuenhagen“ vorstellte.

Studienleiter Lars Gölz informierte die Anwesenden anschließend darüber, wie das Niederlausitzer Studieninstitut neuerdings Bedienstete der kommunalen Ordnungsämter in einem speziellen Lehrgang schult. Daneben werde man aber auch zukünftig mehr Seminarthemen anbieten und das Thema „Kommunale Kriminalitätsprävention“ in den Unterricht der Ausbildungsberufe einbringen.

Den runden Abschluss der Tagung bildete am Nachmittag ein Workshop zum Thema „Deeskalation“. Die Trainerin Ilona Vogel, die selbst viele Jahre Leiterin eines Ordnungsamts gewesen war, zeigte den Anwesenden anhand verschiedener Techniken auf, wie man Situationen mit aufgebrachten Bürgern entschärfen kann.

Das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI) begrüßte ca. 50 Teilnehmer
bei der Fachtagung „Kommunale Sicherheitskonzepte in Brandenburg“.
Foto: NLSI.