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Spezialausbildung für kommunale Ordnungshüter

Neuer Lehrgang des Niederlausitzer Studieninstituts soll Bedienstete der örtlichen Ordnungsämter noch besser auf die Praxis vorbereiten

Sie greifen immer dort ein, wo es um die Einhaltung von Regeln geht, die das friedliche Zusammenleben in einer Stadt oder einer Gemeinde überhaupt erst ermöglichen. Dabei reicht die Spanne von kleineren Verkehrsdelikten wie „Falschparken“ über Kontrollen in der örtlichen Gastronomie bis hin zur gemeinsamen Entwicklung von Sicherheitskonzepten für Großveranstaltungen mit Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Gemeint sind die fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Ordnungsämter. Gerne werden diese auf das Verteilen von „Strafzetteln“ reduziert. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ein weitaus größeres Spektrum an Fähigkeiten und Wissen aufweisen, als man auf den ersten Blick erwarten mag.

Da ständige Änderungen und Neuerungen im Bereich des Ordnungsrechts sowie die entsprechende Rechtsprechung hohe Anforderungen an diese Bediensteten stellen, hat das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI) in den letzten Monaten gemeinsam mit Experten aus diesem Bereich einen speziellen Lehrgang entwickelt. Mit am Tisch bei der Konzeption saßen der Leiter der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald, Christian Hylla, die langjährige nebenamtliche Dozentin für Ordnungsrecht am NLSI, Katrin Zillmann, sowie die Leiterin des städtischen Ordnungsamtes Beeskow, Andrea Goldschmidt.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Ordnungsämter zählen zu den wichtigsten Partnern der Polizei“, erklärt Christian Hylla. Gern habe man seitens der Polizei an der Konzeption dieses Lehrganges mitgewirkt. Wie Hylla weiter ausführt, sei es mit entsprechend gut ausgebildetem Personal beispielsweise möglich, so manche Angelegenheit bereits auf Ortsebene zu regeln, ohne dabei Verstärkung der Polizei anfordern zu müssen. Das reduziere Doppelarbeit und spare Ressourcen.

„In der Vergangenheit wurde neuen Ordnungskräften mit den allgemeinen Angestelltenlehrgängen das nötige Hintergrundwissen an die Hand gegeben“, sagt Gundula Grönke, Leiterin Geschäftsbereichs Personal und Organisation beim Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI). Da diese Ausbildung mittlerweile zu kurz greife, sei längst überfällig gewesen, hier eine Spezialausbildung anzubieten, weche in den nächsten Wochen im Bildungszentrum des NLSI in Lübben beginnen soll.

„Der Lehrgang ist so konzipiert, dass neben theoretischem Grundlagenwissen zum Verwaltungs- und Ordnungsrecht vor allen Dingen Schwerpunkte in Bereichen wie Streifengang, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten aber auch bei psychologischen Grundlagen gesetzt werden“, sagt Katrin Zillmann.

Wie Andrea Goldschmidt ergänzt, habe man auf der anderen Seite Bereiche ausgespart, die bei kommunalen Ordnungshütern mehr im Hintergrund stehen, wie beispielsweise betriebs-, oder finanzwirtschaftliche Hintergründe. „Vielmehr ist es für die Bediensteten im Außendienst wichtig, dass sie über Kenntnisse der gesetzlichen Vorschriften verfügen, die in ihr tägliches Tätigkeitsfeld fallen. Dazu gehören beispielsweise allgemeines Ordnungsrecht, Gewerberecht, die Hundehalterverordnung oder das Landesimmisionsschutzgesetz.“

Mit dem neuen Lehrgang bietet das NLSI nun den Städten und Gemeinden in Südbrandenburg die Möglichkeit, das eigene Personal noch besser auf anstehende Aufgaben vorzubereiten. „Dass die kommunalen Ordnungshüter auch noch aus einem ganz anderen Blickwinkel heraus eine tragende Funktion für eine Stadt oder Gemeinde erfüllen, ist so mancher Verwaltung vielleicht gar nicht bewusst“, erklärt Lars Gölz, Studienleiter des NLSI. „Gerade diese Mitarbeiter sind es, die an Straßen und auf öffentlichen Plätzen als Teile der Kommunalverwaltung wahrgenommen werden und damit wesentlich zu deren Image beitragen.“ 

Info zum NLSI: Das NLSI ist ein kommunaler Zweckverband, der von den Landkreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie den beiden kreisfreien Städten Cottbus und Frankfurt (Oder) getragen wird und mit der Aus- und Fortbildung der Verwaltungsbediensteten betraut ist. Weitere Informationen zur Aus- und Fortbildung im allgemeinen Verwaltungsdienst der Kommunalverwaltungen sind unter www.NLSI.de abrufbar.

 

Stellten die neue Spezialausbildung für kommunale Ordnungshüter gemeinsam vor: Dozentin Katrin Zillmann (2.v.l.) und der Leiter der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald, Christian Hylla (r.), sowie Gundula Grönke, Geschäftsbereichsleiterin beim Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung (NLSI) und Lars Gölz, Studienleiter des NLSI.